Dienstag, Februar 23, 2010

Action Points Marktforschung

Als Nachtrag vom letzten Posting nun noch die darin erwähnten Action Points zum Thema Marktforschung vom Präsidenten des VMÖ, Emanuel Maxl, der diesmal für die Grüne Wirtschaft kandidiert:

10 Action Points für die Werbung und Marktkommunikation – WKO - Fachgruppe Wien
von Mag. Emanuel Maxl
Wien, 15.2.2010

Meine Action Points kommen aus dem Bereich, den ich am besten kenne: Markt- und Meinungsforschung.

1. Kein Missbrauch von Volksbefragungen für parteipolitische Zwecke. Aktueller Anlassfall: Volksbefragung in Wien mit höchst suggestiven Fragen.
Siehe auch: http://www.otsblog.at/allgemein/volksbefragung/

2. Kein Missbrach von Marktforschung für Marketingzwecke.
Telefonische und Online-Marketingaktionen unter dem Deckmantel von Meinungsumfragen nehmen zu. Lösungsvorschlag: Eine Kommission - ähnlich dem Werberat -verurteilt ethisch/moralische Vorgehensweisen, die gegen die Standesregeln der Branche verstoßen. Diese Mafo- Kommission setzt sich aus Wissenschafts- und Wirtschafts-Vertretern zusammen.
http://www.ots-blog.at/online/marktforschung-missbraucht/

3. Sicherstellung der Qualität der Markt- und Meinungsforschungsdienstleistung
Verstöße gegen Standesregeln sollen mittels Selbstregulierung der Branche durch diese Mafo-Kommission geahndet werden.

4. Zertifizierung von Instituten und Panelanbietern fördern.
Eine Zertifizierung nach aktuellen ISONormen stellt eine Qualitätssicherungsmaßnahme dar (ISO 20252 „Markt- und Meinungsforschung“ und ISO 26362 „Access-Panel-Anbieter“).
http://www.ots-blog.at/allgemein/deutschsprachige-mafoverbande-setzen-gemeinsame-qualitatsstandards/

5. Transparente Vergaberichtlinien von Aufträgen der öffentlichen Hand auch bei geringen Auftragssummen. Einige Ausschreibungskriterien sind nach wie vor so gestaltet, dass klar von vornherein ein Anbieter bevorzugt wird.

6. Keine weitere Mehrbelastung der Institute durch zusätzliche Lohnnebenkosten bei Interviewern bzw. freiberuflichen Mitarbeitern. Differenzierte Betrachtung hinsichtlich Sozialversicherung von Interviewern beibehalten.

7. Verpflichtende Veröffentlichung von Qualitäts-Kennzahlen zu Meinungsforschungsstudien in Medien. Um die Güte einer Meinungsforschung – insbesondere vor Wahlen – beurteilen zu können, sollen die wichtigsten Informationen wie Stichprobengrösse, Art der Befragung, Befragungszeitpunkt und Schwankungsbreite verpflichtend gemeinsam mit den Ergebnissen veröffentlicht werden.
http://www.ots-blog.at/politik/ein-weiterer-wahlsieger-die-meinungsforschung/

8. Wenn Politik-Analysten in den Medien auftreten, sollte vorab verpflichtend veröffentlicht werden, für welche Parteien diese Person aktuell Beraterjobs durchführt . Aktueller Anlassfall: Peter Filzmaier.
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/oesterreich/2282674/orf-stellt-filzmaierglaubwuerdigkeitsprobe.story

9. Keine Umsatzsteuerbefreiung für Marketing- / Marktforschungs-Anbieter in kirchlichen Wirtschaftsunternehmen. Anlassfall: Dialogcenter der Diozese Graz-Seckau wirbt damit seine Leistung ohne USt. anzubieten (da ein Unternehmen der Diözese) und ist damit klar wettbewerbsverzerrend.
http://www.dialogcenter.at/index.php?/Leistungen/leistungen.html

10. Einrichtung einer dezidierten universitären Ausbildung für Markt- und Meinungsforschung.
Es gibt in Österreich seit dem Einstellen des Lehrgangs für Markt- und Meinungsforschung am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaften der Universität Wien speziell für unsere Branche keine universitäre Ausbildung mehr. Gerade in diesen Zeiten des Strukturwandels u.a. durch neue elektronische Medien, bedeutet dies einen klaren Wettbewerbsnachteil für unser Land.

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